Sehr geehrter Herr Oberinstameister, liebe Kolleg*innen,
ohne dass es hier allen im Saal bewusst ist, treffen wir heute einen historischen Beschluss! Wir beschließen etwas, an dem selbst Wissenschaftler*innen der Astrophysik bislang gescheitert sind: Die Einführung des zweitägigen Familiensamstags!
Wie genial ist denn bitte diese Idee: Wir machen den Samstag einfach zweitägig!
Der Mensch im kapitalistischen Alltagsstress hat doch schon lange keinen entspannten Samstag mehr. Kaum hat man ausgekatert, die Wohnung geputzt und ätzenden Bürokram erledigt, ist ein normaler Samstag schon wieder vorbei. Ein zweitägiger Samstag dagegen verspricht Erholung und Entspannung. Endlich wieder ohne Stress schon mittags ein Bierchen am See trinken. Endlich wieder Zeit für Freund*innen haben. Endlich wieder ausgiebig ausschlafen. Und ja: Dafür darf sich dann auch gerne wer will in der überfüllten Innenstadt seinen Konsumfantasien widmen.
Doch warum nur vier zweitägige Samstage im Jahr? Warum nicht jede Woche? Wir müssen uns hier einfach mehr trauen! Der zweitägige Samstag ist wohl die beste Idee, die die Verwaltung je hatte.
Wir durchbrechen einfach das Raum-Zeit-Kontinuum (oder so ähnlich) und scheren uns nicht um vermeintliche wissenschaftliche Fakten. Bei der Zeitumstellung klappt es ja schließlich auch, dass wir einmal im Jahr den Tag um eine Stunde verlängern. Warum sollte es also nicht klappen, den Samstag zweitägig zu machen. Und wenn wir das dann geschafft haben, nehmen wir uns den zweitägigen Sonntag vor!
Nun noch ein paar Worte zum Colombipark:
Wir würden uns wünschen, dass die Stadt hier mit dem gleichen Spirit wie bei den zweitägigen Samstagen ran geht. Dann ist es auch sicher möglich nicht nur ein Pissoir, sondern auch ein Missior zu bauen. Super hingegen finden wir hier die Idee, die Aufwertung des Parks aus der Bettensteuer zu finanzieren. Wenn dann dank der neuen Beleuchtung junge Menschen den Park für sich entdecken, können wir dem Colombi-Hotel immer sagen: „Beschwert euch nicht, ihr habt schließlich dafür bezahlt, dass der Park aufgewertet wird.“ Einfach genial dieses Vorgehen!
Das Vorgehen zur Aufwertung des Colombiparks zeigt unserer Fraktion aber auch, dass trotz Mahnungen zur Sparsamkeit an den Gemeinderat doch immer wieder kreativ Gelder gefunden werden können, wenn es um Herzensangelegenheiten des OBs geht.
Für uns ist klar, dass es eigentlich andere Parks gäbe, die dringender einer Aufwertung bedürften. Wir wollen aber unserem OB die Erfüllung seines Wahlkampfversprechens gönnen und hoffen, dass nun auch endlich Geld für die lange angemahnte Aufwertung des Eschholzparks „gefunden“ wird. Auch hier muss mit gleicher Energie und Kreativität endlich was passieren. Ich möchte schließlich an meinem ersten zweitägigen Samstag genüsslich mein Bier in diesem Park trinken. Also hopp hopp!