Wie aus Medienberichten zu erfahren war, kommt nun endlich wieder etwas Bewegung in das brachliegende Ganter Areal. Ein Schweizer Investor hat Teile des Geländes von der Ganter-Familie erworben und möchte nach ersten Erkenntnissen Mietwohnungen auf dem Areal verwirklichen. 

Dass dringend benötigter Wohnraum auf dem Gelände entstehen soll, begrüßt unsere Fraktion prinzipiell. Jedoch ist die Lage zu exponiert, um hier lediglich Wohnbebauung zu realisieren. Wir hätten uns sowohl von einer alteingesessenen Freiburger Unternehmerfamilie als auch von der Stadtverwaltung mehr Engagement und Gestaltungswillen für dieses städteplanerisch wertvolle Areal gewünscht. Neben Wohnungen wären hier auch gewerbliche, kulturelle oder nicht zuletzt auch gastronomische Nutzungen denkbar und wünschenswert. 

Wir haben daher die Erwartung an die Stadtverwaltung, dass das seit Jahren auf Eis liegende Bebauungsplanverfahren wieder aufgenommen und auch kulturelle, gewerbliche und gastronomische Nutzungen ins Auge gefasst werden. Die Stadt muss ihren politischen Spielraum in der Bauleitplanung nutzen, um eines der letzten zentralen Entwicklungsgebiete in Freiburg nachhaltig zu entwickeln.

Vom Investor erwarten wir einen offenen Austausch mit politischen Akteur*innen, bürgerschaftlichen Initiativen und auch dem Bürger*innenverein zur Zukunft des Geländes. Es muss klar sein: Dieses Gelände darf nicht allein dem maximalen Gewinnstreben geopfert werden. Eine Bebauung nur mit hochpreisigen Luxuswohnungen wäre ein No-Go. Wir brauchen auch hier bezahlbare (geförderte) Wohnungen, gewerbliche und kulturelle Nutzungen in den Keller- und Erdgeschosslagen, eine innovative und klimafreundliche Architektur und nicht zuletzt eine angemessene Bürger*innenbeteiligung. Wir hoffen, dass sich der Investor für einen solchen Prozess offen zeigt und seine Verantwortung für die Stadtentwicklung ernst nimmt. Ideen kursierten für das Areal schon viele. Wir würden uns freuen, wenn zumindest einige auf dem zentralen, urbanen Areal mit Industriecharme verwirklicht werden könnten. Noch ist es nicht zu spät, mit dem Investor über Vorstellungen zu diskutieren und politische Leitplanken für das Gebiet zu setzen.