Am 22.01. fand ein von der Stadt organisiertes Treffen zwischen Stadtverwaltung, Lokalpolitik und der Freiburger Wirtschaft statt. Dabei zeigte sich ein starkes Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung. Von gut 60 digital anwesenden Personen konnten lediglich 9 Frauen* identifiziert werden, aus der freien Wirtschaft waren ausschließlich männlich gelesene Personen anwesend. Wir wollen das so nicht stehen lassen und haben deshalb eine Anfrage gestellt, damit die Stadt ihre Einladungspraxis überdenkt und auch die Wirtschaftsinstitutionen in der Region sich mehr Gedanken über Gleichstellung machen.


Thommy Weiss / pixelio.de

Anfrage nach §24 GemO: Geschlechterverhältnis beim Treffen der Stadtverwaltung mit der Freiburger Wirtschaft

Sehr geehrter Oberbürgermeister Martin Horn,

bekanntlich fand am Freitag, 22.01.21 ein Treffen der Stadtverwaltung mit der Freiburger Wirtschaft und den Fraktionsvorsitzenden statt. Geladen waren unter anderem die Hauptgeschäftsführer (das Gendern erübrigt sich hier wohl) regionaler Wirtschaftsverbände und -institutionen.

Von den gut 60 Anwesenden konnten lediglich 9 Personen dem weiblichen* Geschlecht zugeschrieben werden, aus der freien Wirtschaft waren ausschließlich männlich* gelesene Personen anwesend.

Nach jahrelangen Gleichstellungsbemühungen sowohl auf kommunaler, wie aber auch auf der Bundes- und Landesebene ist das, gelinde gesagt, ein ernüchternder Zustand.

Da es unserem Eindruck nach im Bereich der Freiburger Wirtschaft augenscheinlich großen Bedarf entschiedenerer Gleichstellungsmaßnahmen gibt, haben wir folgende Fragen:

  1. Wie viele Frauen* wurden von der Stadt Freiburg aus dem Bereich der freien Wirtschaft zum Vernetzungstreffen eingeladen?
  2. Welche Ideen hat die Stadt, um das Geschlechterverhältnis bei zukünftigen Treffen ausgeglichener zu gestalten und auch weibliche Expert*innen zum Beispiel durch die Möglichkeit eines kurzen Vortrags oder Ähnlichem einzubinden?
  3. Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, um Gleichstellung auch in der lokalen Wirtschaft weiter zu fördern?
  4. Welche Maßnahmen sind nach der fachlichen Expertise der Frauenbeauftragten geeignet, um die Gelichstellung von Frauen* auf Ebene der lokalen Wirtschaftsverbände und -institutionen voranzutreiben?

Wir bedanken uns für die Beantwortung der Fragen, insbesondere auch bei der Frauenbeauftragten.

Mit freundlichen Grüßen

Simon Sumbert                                                              Sophie Kessl

Fraktionsvorsitzender JUPI                                     Stadträtin JUPI