Viele Freiburger Unternehmer*innen stellen die zweifellos notwendigen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf große Herausforderungen. Insbesondere Betreiber*innen von Bars, Nachtgastronomie und Clubs leiden, wie auch die gesamte Veranstaltungsbranche, hart unter den Einschränkungen. Gerade für Clubs und Veranstalter*innen sind auch noch keine Erleichterungen absehbar.

Sergio Pax (früher Schmidt) Foto: Felix Groteloh

Um drohende Insolvenzen und eine Ausdünnung der eh schon angeschlagenen Club- und Veranstaltungsszene verhindern zu können, fordern wir einen städtischen Härtefond. „Wir dürfen nicht sehenden Auges Betriebe in die Insolvenz rutschen lassen und auf Bundes- und Landesmittel hoffen“, betont Junges-Freiburg-Stadtrat Sergio Pax, „ mit einem kommunalen Härtefond, der nur dann greift, wenn keine anderen Hilfen abrufbar sind, muss insbesondere Nachtgastronomie unter die Arme gegriffen werden.“

Auch lokale Einzelhändler*innen und Soloselbständige sollen auf diesen Härtefond zugreifen können. „Auch wenn sich die Lage im Einzelhandel langsam normalisiert, ist es für viele Betriebe schwer, Einnahmeausfälle kompensieren zu können. Gerade Kleinstunternehmer*innen und Soloselbstständige fallen oft durch das Raster anderer Hilfsangebote“, ergänzt Maria Mena von Urbanes Freiburg. 

Maria Mena Foto: Felix Groteloh

Wir sehen ebenfalls die Notwendigkeit, dass sich die Stadt auf die Möglichkeit einer weiteren Welle der Corona Pandemie und damit einhergehende Schließungen vorbereitet. Mögliche finanziellen Reserven sind nun verbraucht und wir befürchten eine zweite Welle mit entsprechenden Schließungen werden viele stadtprägenden Unternehmer*innen aus dem Bereich Gastronomie, Nachtleben, Einzelhandel und Soloselbständigkeit nicht überstehen. 

Freiburg lebt von seiner Attraktivität als junge dynamische Stadt. Dieses Image müssen wir uns auch über die Krise hinweg erhalten. Weitere Schließungen von Bars, Clubs und Veranstaltungsräumen dürfen wir nicht hinnehmen. Auch viele selbstständige Künstler*innen und Firmen im Bereich der Veranstaltungsbranche tragen maßgeblich zur Attraktivität unserer Stadt bei.

Wir haben deshalb am 18.06.2020 ein interfraktionelles Schreiben, gemeinsam mit den Grünen, Eine Stadt für Alle, SPD/Kulturliste und der FDP an die Stadtverwaltung gesandt, mit der Bitte zeitnah ein Fraktionsgespräch zu einem Härtefond anzuberaumen. Wir erwarten dabei eine Übersicht über die aktuellen Probleme in der Nachtgastronomie und der lokalen Wirtschaft und eine erste Idee des Härtefonds. Andere Städte wie beispielsweise Mannheim stehen längst schon ihren lokalen Unternehmer*innen zur Seite. Es wird Zeit, dass sich auch in Freiburg was bewegt!