Geschrieben von Sophie Kessl, Stadträtin für die Partei „Die PARTEI“
Es ist schon wirklich eine harte Aufgabe mit so einem Stück Stoff im Gesicht: Man bekommt nicht mehr so gut Luft, man schwitzt, man sieht albern aus und man kann nicht mehr genüsslich in der Nase bohren. Und das für ganze 20-30 Minuten im Supermarkt oder in der Straßenbahn. Da ist es dann schon wirklich eine große Hürde, durch den Gesichtslappen ein paar Menschen (und sich selbst) zu schützen gegen eine weltweit grassierende, tödliche Pandemie.
Dabei hat diese Art von Verschleierung doch auch so viele Vorteile: Man sieht glücklicherweise nur noch einen Teil von gewissen Nazifressen und wenn man sich Alufolie in den Mund-Nasen-Schutz einbaut, dann ist man sogar noch vor 5G abgeschirmt! Außerdem kommt noch hinzu, dass man sich mehr bewegt, schließlich haben wir doch alle schon mal vor dem Supermarkt gestanden und die Maske vergessen, oder? Dann hilft nur eins: zurück nach Hause, bei diesen Temperaturen in den achten Stock stapfen, weil der Aufzug mal wieder kaputt ist und die Maske holen. Und siehe da: Sport gemacht! Ein weiterer Vorteil: alte, weiße Männer mundgeruchsbelästigen niemand mehr!
An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis: Venezianische Masken sind (aufgepasst!) KEIN Mund-Nasen-Schutz! Sie bedecken nicht die zu bedeckenden Körperteile. Auch rate ich davon ab, sich Klopapier ums Gesicht zu wickeln – erstens ist dieses kostbare Material für einen tieferliegenden Teil des Körpers gedacht und außerdem sieht man einfach dämlich aus. Auch sich in der Bahn einfach nur eine Tasche vors Gesicht zu halten, ist nicht förderlich, um die Pandemie einzudämmen. Ach ja, eins noch: Den Mund-Nasen-Schutz nur über dem Mund zu tragen, ist wie die Hose nur über die Knie zu ziehen.
Also Leute, setzt euch das Mauldäschle doch einfach auf! In der Regel ist es nicht für allzu lange. Und wenn doch, dann haltet durch!