Die Freiburger Stadtbau wird zukünftig bei Neubauten hohe Standards für die Barrierefreiheit ansetzen. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog wurde am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

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Die Stadtbau geht hier teilweise über die gesetzlich vorgeschriebenen Normen hinaus. So sind 69 Maßnahmen vorgeschlagen, die maßgeblich das Wohnen für Menschen mit Behinderungen erleichtern. Dies fängt an bei breiten und kontrastreichen Zuwegen zu den Häusern, breiten schwellenlosen Fluren aber auch einer einfachen Nachrüstbarkeit von Hilfsmitteln für unterschiedliche Behinderungen und Einschränkungen.

„Dieser Katalog ist unmittelbar auf das unnachgiebige Engagement der JUPI-Fraktion in Sachen Barrierefreiheit zurückzuführen“, freut sich Ramon Kathrein. Die Fraktion hatte bei den Verhandlungen zur Neuausrichtung der Stadtbau gefordert, ausschließlich barrierefreie Wohnungen im Neubau umzusetzen, was leider keine Mehrheit im Gemeinderat fand. Der jetzt beschlossene Maßnahmenkatalog stellt einen Kompromiss dar, Kleinstwohnungen werden aber auch weiterhin mit niedrigeren Standards realisiert. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind im Neubau meist relativ kostengünstig zu realisieren. Sie verbessern nicht nur die Wohnungssituation für Menschen mit Behinderungen, sondern ermöglichen es auch vielen älteren Menschen, länger in ihren Wohnungen bleiben zu können“, erklärt Ramon Kathrein.

Bedarfsanalyse zu barrierefreiem Wohnraum kommt

Neben den hohen Neubaustandards für Barrierefreiheit soll zeitnah auch eine Bedarfsanalyse für barrierefreie Wohnungen erfolgen. Eine entsprechende Vorlage wurde schon Ende letzten Jahres im Bau- sowie im Sozialausschuss eingebracht.

Dank eines interfraktionellen Antrages unter der Federführung der JUPI-Fraktion wird die Stadt den Bedarf an barrierefreien Wohnungen in den nächsten Jahren erheben. „Leider sind nur spärlich Daten vorhanden, um den Bedarf gut darstellen zu können. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass es der Stadt gelingt, den Bedarf adäquat abzuschätzen“, erklärt Kathrein. Ziel der Bedarfserhebung ist, dass sowohl Stadtbau wie auch Genossenschaften und freie Wohnungsbauunternehmen die Notwendigkeit weiterer barrierefreier Wohnungen erkennen und für ein entsprechendes Angebot sorgen.