Die letzten Jahre haben gezeigt, dass immer mehr Menschen das Bedürfnis haben, sich in Parks zu treffen, zu feiern, Sport zu treiben oder auch nur zu entspannen. Diese Entwicklung ebbt auch nach den Corona-Einschränkungen nicht ab. Oft kommt es hier aber auch zu Konflikten mit dem verständlichen Ruhebedürfnis der Nachbarschaft. Was also tun?

Wir sind der Ansicht, Verbote helfen hier nicht weiter. Die Entwicklung, dass sich immer mehr Menschen auch abends auf öffentlichen Plätzen treffen wollen, lässt sich nicht zurückdrehen. Ziel muss also sein, die Leute an die Orte zu lenken, an denen wenig Konfliktpotenzial mit Anwohner*innen zu erwarten ist. Ein gutes Beispiel dafür ist der Eschholzpark. Wir haben im Haushalt Mittel beantragt, um diesen mit einem innovativen Lichtkonzept, Sitzgelegenheiten, einer Bühne für kleine Kulturveranstaltungen und Toiletten so attraktiv zu gestalten, dass er von jungen Leuten als Platz für Zusammenkünfte gut angenommen wird. Damit kann zum Beispiel der Seepark entlasten werden. Auch die legale Ravefläche im Dietenbachpark soll eine Aufwertung durch zusätzliche Infrastruktur erhalten. Außerdem wollen wir endlich einen geeigneten Ort für die Kulturstraßenbahn des Vereins Clubkultur e.V. finden. Auf Grundlage einer ausrangierten Straßenbahn könnte hier ein moderner, urbaner Raum für Kultur und junge Menschen entstehen, der in Freiburg schon lange fehlt. Auch der Stühlinger Kirchplatz soll mit der Öffnung der Toiletten und der Umsetzung des Kulturkiosk des Vereins Schwere(s)Los! eine neue Aufenthaltsqualität bekommen.

Orte in der Stadt an denen man sich ohne Konsumzwang treffen kann, machen das Lebensgefühl einer Stadt aus. Freiburg wächst und entwickelt sich von einer großen Kleinstadt hin zu einer kleinen Großstadt. Das muss als Chance und nicht als Problem betrachtet werden, leider ist dieses Verständnis noch nicht überall angekommen. Diese Urbanität ist für viele Menschen ein wichtiger Standortfaktor für die Wahl des Lebensmittelpunkts. Wir hoffen also, dass wir mit der Aufwertung der verschiedenen Parks Freiburg noch ein bisschen lebenswerter machen können und gleichzeitig durch die gezielte Lenkungswirkung lärmgeplagte Anwohner*innen entlasten.