Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, geschätzte Carnivoren, werte Veggies und Vegans, verehrte Flexitarier und Frutarier, Pescetarier und was das Ernährungsspektrum noch so alles hergibt,

ungeachtet der Tatsache, dass dieses Thema ja nun kein neues ist… Man bedenke die Frechheit, die die „seelenlosen Grünen“ (Zitat Markus Söder) schon vor Jahren besessen haben, als sie einen Veggieday pro Woche gefordert haben… So ist es nun doch wieder ein sehr großer Aufreger, dass es nur noch ein vegetarisches Essen pro Tag geben soll. Bild plus berichtete. Btw wer sind eigentlich diese sog. „Experten“? Kann mir den Artikel jemand entplussen?

Sophie Kessl, Stadträtin Die PARTEI

Als aufstrebende Politikerin habe ich mir an Winfried „Waschlappenexperte“ Kretschmann, „Handzahnbürstennutzer“ Stefan Breiter und Wolfgang „Pulli-Lobbyist“ Schäubel ein Beispiel genommen und den Menschen ein paar sehr gute Ratschläge zum Umgang mit der aktuellen Kantinen-Krise zusammengestellt.

Da mir das aktuelle Konzept der Verwaltung noch nicht weit genug geht, folgt nun mein 365 Punkte Programm:

  1. Döner für drei Euro für alle Schüler*innen! Immer wieder hören wir das Pommesbuden-Argument. Aber waren Sie in letzter Zeit mal bei dem Döner ihres Vertrauens? Da geht nichts unter 5€! Also: wenn das Argument zählen soll, dann müssen wir uns erstmal um die Dönerpreisbremse kümmern.
  2. Montags ist in Freiburger Grundschulen Frutarier-Tag! Was? Ja! Frutarier-Tag! Warum? Darum.
  3. Wurstbrote nur noch mit veganer Wurst! Kinder lieben Wurstbrot, um die Umerziehung optimal voranzutreiben, prägen wir den Nachwuchs gleich richtig! Speziell ausgebildete Spürhunde werden auch das kleinste Fitzelchen „echte“ Wurst erschnüffeln und diese Brote werden aus dem Verkehr gezogen. Denn niemand will den Wähler*innen ihre Wurst vom Brot nehmen – nur ihren Kindern.
  4. Dienstag ist Veggie-Schnitzeltag: Schulkantinen machen ihre Schnitzel bekanntermaßen seit Jahren aus alten Sportmatten. Da kann es aus ernährungstechnischer Sicht nur einen sehr guten Schritt nach vorne gehen und die Schnitzel in Zukunft nur noch vegetarisch herzustellen. Meine Empfehlung: einfach mal bei Chefkoch reinschauen.
  5. Warum ist die fdP als stärkste Linkspartei eigentlich für Fleisch?
  6. Verbot von Fleischmetaphern! Formulierungen wie „das geht in Mark und Bein“, „fleischliche Genüsse“, „Fleischeslust“, „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“, oder „Das ist mir Wurst“ werden untersagt. Es wird einen Teilhabeprozess der Schüler*innen für alternative Formulierungen ausgeschrieben. Was dabei raus kommt, ist mir Wurscht, äh pardon, Bratling!
  7. Lederverbot an allen Schulen: Lederbälle raus aus dem Sportunterricht, Pferd und Bock gehören eh längst abgeschafft. Die Kinder werden es mir danken. Lederranzen und Lederschuhe müssen auch draußen bleiben.

  1. Einen Speiseplan wie ihn ein Kitakind machen würde, man muss ja kochen was die Kinder wollen: Mittwoch: Gummibärchen mit Ketchup, Donnerstag: Nutella (aber ohne Brot), Freitag: Schokobanane, neeeiiiiin nicht Banane, Nabane ist iiiiiiih!

Aus Zeit- und vor allem aus Wenig-Lust-Gründen ist diese Liste noch nicht ganz vollständig. Aber bis zur nächsten Diskussion dann über die weiterführenden Schulen, können Sie, meine Damen und Herren, gern ein paar Vorschläge bei mir einreichen.

Guten Appetit.