Sophie Kessl, Stadträtin Die PARTEI

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, geschätzte Kolleg*innen, werte Freund*innen von noch einigermaßen vernünftigen Lebensgrundlagen auf dieser Erde,

2023 ist das bislang heißeste jemals gemessene Jahr, aktuell steuern wir laut UN auf eine 3°C Erderhitzung zu, die Folgen inkl. der Kosten steigen rasant und unsere aktuelle Bundesregierung setzt gelinde gesagt den Haushalt in den Sand. So weit – so scheisse. 
Deshalb schon mal vorab: die Windkraft- und Photovoltaikoffensive ist verdammt wichtig und ausschlaggebend dafür, dass nicht alles noch katastrophaler wird. Nur ist es leider so, dass uns auf kommunaler Ebene häufig die Hände gebunden sind, wenn es darum geht grundlegende Veränderungen zu machen. 
So wurden uns jetzt auch Steine auf die Tempo 30 Straßen gelegt. 
Wer sich im Übrigen Sorgen darüber macht, dass Windräder den schönen Schwarzwald verschandeln, dem sei gesagt, wenns klimatisch so weitergeht, dann wird da auch bald kein Wald mehr sein, den man verschandeln kann.
Also lasst uns los legen, klatschen wir PV auf die Dächer dieser Stadt, eine PV- Überdachung des Augustiner Platzes wäre auch eine Idee – damit man dort im Regen auch sitzen kann, Windräder sichtbar in allen Himmelsrichtungen und weil wir natürlich mit gutem Vorbild voran gehen wollen: Balkonsolar an den Rathausbalkon. Vielleicht lassen sich ja noch Synergieeffekte herstellen, wenn man 5G Masten auf Windräder packt. Dann sind die Milchkannen im Bohrertal und so weiter mit Strom und Strahlung ausgestattet!
Die Erstellung weiterer Masterpläne begrüße ich sehr, neben der Tatsache, dass man sich bei dem Begriff wie ein Bösewicht aus James Bond fühlt, haben wir ja für andere Probleme unserer Stadt auch schon ein paar Masterpläne: den Masterplan „wie mache ich Freiburg noch unattraktiver für junge Menschen durch das Boxenverbot, bezahlbaren Wohnungsmangel und Clubsterben“, den Masterplan „Vollzugsdienst am Gemeinderat vorbei verdoppeln“, und natürlich den Masterplan „Weihnachtsmarkt vor Klimacamp schützen“ – diese Maßnahme sollte man nochmal explizit hervorheben. Schließlich gibt es Prioritäten und ein 50 jähriger Weihnachtsmarkt ist nunmal wichtiger als das Klima.
Eine gute Nachricht noch zum Schluss: Portugal ist 6 Tage am Stück nur mit erneuerbaren Energien gelaufen. Und das trotz der ganzen deutschen Wirtschaftsflüchtlinge, die dort am Strand Homeoffice machen. 
Also auf gehts und bis später auf dem Weihnachtsmarkt!