Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,

sehr geehrte Bürgermeisterin und Bürgeremeister,

liebe Anwesende,

mit der heutigen Beschlussvorlage bauen wir dem Eissport in Freiburg eine Brücke in die Zukunft, sagt die Stadtverwaltung. Eine Hängebrücke im Himalaya, sagt der EHC.

Für unsere Fraktion ist das Wichtigste, dass wir für ein neues Eisstadion in Freiburg endlich Klarheit schaffen. Seit mittlerweile 9 Jahren haben wir in dieser Stadt einen Grundsatzbeschluss des damaligen Gemeinderats, dass die Stadt Freiburg ein neues Eisstadion braucht und bauen soll.

Fast genauso lange hat die Stadtverwaltung kaum etwas getan, um diesen Beschluss auch tatsächlich umzusetzen. Dabei sind die Probleme für alle Menschen ersichtlich, die schon mal einen Fuß in die Franz-Siegel-Halle gesetzt haben. Viel zu wenig Platz im Umkleidebereich für die Jugendmannschaften, eine Situation in den Sanitäranlagen, die weder mit Barrierefreiheit noch mit Hygiene viel zu tun hat, eine katastrophale Energiebilanz und vom Dach der Halle habe ich jetzt noch nicht mal angefangen. Die Situation in dieser Halle ist für einen DEL2-Standort in keiner Weise haltbar und auch für den Breiten und Jugendsport eine absolute Zumutung.

Doch anstatt zu handeln, hat der Gemeinderat und die Stadtverwaltung immer wieder auf Zeit gespielt und nur das Nötigste getan.

Und heute stehen wir vor dem Problem, dass aus dem einstigen Betrag im niedrigen, zweistelligen Millionenbereich, der damals für einen Neubau der Eishalle veranschlagt wurde eine Summe von mittlerweile mehr als 60 Millionen Euro wurde, wir unzählige Millionen in eine eh schon abschüssige Halle investiert haben und uns die Zeit davonrennt, wenn wir den Eissport in Freiburg retten wollen.

Innerhalb der JUPI-Fraktion hat der Vorschlag der Stadtverwaltung einige Diskussionen hervorgerufen und wir werden dementsprechend heute ebenfalls nicht einheitlich abstimmen, da wir in Bezug auf die Frage, wieviel wir für ein Eisstadion zu investieren bereit sind unterschiedliche Meinungen vertreten.

Auf der einen Seite sehen wir natürlich die Notwendigkeit, dass es für ein solches Projekt eine solide Finanzierung und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleistet sein muss und für beides liegt die Verantwortung nicht nur bei der Stadt, sondern auch bei der Vereinsführung des EHC. Auch die gestiegenen Kosten müssen auf beiden Seiten bedacht, beziehungsweise erstmal irgendwie stemmbar gemacht werden. Ob und wie das funktionieren soll, wird man dann sehen müssen, finanziell wehtun wird es in jedem Fall beiden Seiten.

Auf der anderen Seite bedeutet der heutige Beschluss jedoch, dass wir heute mal wieder keine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Eissports treffen dürfen, sondern lediglich Zeit erkaufen. Es ist kein politischer Erfolg von diesem Gremium, dass wir Laufzeit der Eishalle heute um ein paar Jahre verlängern können. Was die Ehrenamtliche, die Fans, die Sportler*innen eigentlich verdient haben, ist eine ehrliche Entscheidung, wie es langfristig weiter geht. Diese wollen wir als Fraktion sobald wie möglich herbeiführen, um den Eissport eine verbindliche Perspektive zu bieten.