Sehr geehrter Herr Oberhygienemeister,

geschätzte Menschen von der ASF und andere!

Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen:
etwas urschwäbisches ist die von allen Nicht-Schwaben gefürchtete Kehrwoche. Als gebürtige Schwäbin – ja es stimmt, ich habe mir in jahrelanger Kleinschtarbeit den Dialekt abtrainiert – wurde die Kehrwoche mir schon von Kindesbeinen auf eingeimpft. Ich bin sozusagen ihre persönliche Sauberkeitsbotschafterin! An dieser Stelle möchte ich mich nochmal dafür bedanken, dass sie diesen Quatsch von der TO genommen haben. 300.000 für ne Müll-Kampagne sind schon echt ein Brett. Wenn es „humorvoll zum Nachdenken“ anregen soll, dürfen sie sich gerne an meine sehr gute Partei Die PARTEI wenden, wir machen ihnen das günstiger! Zwei bis drei Kästen Bier (natürlich Mehrweg, wegen Nachhaltigkeit und so) und die Kampagne habt ihr morgen früh.

Die Erhöhung der Bußgelder finde ich wiederum eine sehr gute Sache. Dann müssten vielleicht in Zukunft keine grünen Flaschen – äh pardon, Grüne mit Flaschen- Kippenstummelsammeln zu einer neuen Trendsportart deklarieren. Meinetwegen könnte man die Gelder noch weiter erhöhen, denn anscheinend fällt es sogar dem ein oder anderen Ünen schwer, seine Zigarettenreste nicht wegzuwerfen, sondern sie beispielsweise in einen sogenannten Taschenascher zu tun. Da das U in Die PARTEI für Umweltschutz steht, habe ich persönlich schon lange auf einen Taschenascher umgerüstet. Wer von den verehrten anwesenden Raucher*innen kann das auch von sich behaupten?

Und wenn wir den VD schon nicht abschaffen, dann soll er uns gern ein bisschen Geld in die klammen Kassen spülen. Wie wäre es denn, wenn wir den VD anstatt mit Schlagstöcken einfach mit Müllgreifern ausstatten? Durchgreifen ist die neue Devise! Wir können ihnen dann auch so einen trendigen Namen geben, wie wärs denn mit Kehrforce 1?

Aber jetzt mal zu unserer lieben Freiburger Bevölkerung: euren alten Krimskrams, den ihr loswerden wollt, in eine Kiste zu packen und „zu verschenken“ drauf zu schreiben, ist nicht besonders klug. Ich verstehe die Intention dahinter, aber wenn ich mir die ein oder andere Kiste anschaue, sehe ich meist nur Unbrauchbares. Up- und Recycling klingt zwar sehr ähnlich, doch sind es zwei sehr unterschiedliche Konzepte. Eine verranzte Matratze an die Straße zu stellen und fett mit Edding „zu verschenken“ drauf zuschreiben ist nicht gelebte Nachhaltigkeit. Im Schwabenland nennt man es auch Faulheit. Wenn euch daran gelegen ist, dass diese Sachen eine neue Besitzerin finden, dann macht euch doch wenigstens die Mühe und stellt es in die verschiedenen Verschenkegruppen z.B. bei Facebook (an alle unter 30: ja das gibt es noch!) oder fahrt es mit eurem Lastenrad zum Recylinghof eures Vertrauens.

Ich bin außerdem sehr für die Einführung eines Müllpfands. Was Jürgen Trittin für die Einwegdosen erfunden hat, kann nicht falsch sein!!1!!1! Schauen sie sich die Müllhaufen doch an, da sind Pfandartikel sicherer aussortiert als anständige Menschen aus der AfD! Und apropos unanständig: die Idee mit dem Müllpfand kommt zwar vom angeblich Grünen Boris Palmer und ich hasse es, das zuzugeben, aber das hier ist eine saubere Idee. Get it? Sauber! Kessl out!

Vielen Dank!