Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn, sehr geehrte Bürgermeister und Bürgermeisterin, liebe Anwesende

www.jupi-freiburg.de Foto: Felix Groteloh

Die Verwaltungsvorlage ist in der Darstellung des zusätzlichen Bedarfs an Schulen ebenso klar, wie in ihrer Logik, dass eine Erweiterung des Bertholdgymnasiums die günstigste und schnellste Option ist, um diesen Bedarf gerecht zu werden. In unserer Fraktion gab es dennoch kontroverse Diskussionen. So klar wie die Verwaltungslogik ist, so gemischt waren die Reaktionen aus der Zivilgesellschaft und Menschen aus dem Umfeld des Bertholdgymnasiums. Insbesondere von denen, auf die erfahrungsgemäß leider zu wenig gehört wird, wenn es um Schulentwicklungsprojekte geht: Den Schülerinnen und Schülern.

Wir sind der Meinung, dass Schulen primär nicht nur gebaut werden sollen, um den Bedarf an Schulräumen zu decken, sondern um gute Bildung zu ermöglichen. 

Das Bertholdgymnasium hatte schon vor den Erweiterungsplänen konstant wenige Anmeldungen und diese Tatsache hat auch Gründe. Die Rückmeldung unserer Fraktion gegenüber waren relativ eindeutig kritisch gegenüber der Durchführung des Prozess der Profilwerkstatt und skeptisch, ob die Profilerweiterung IMP wirklich mittelfristig die erhoffe Erhöhung an Anmeldezahlen hervorrufen kann. Zumal der Bedarf an Schulraum ja eher im Freiburger Westen als im Osten aufzufinden ist. 

Auch haben wir unsere Zweifel, ob eine Erweiterung und somit Förderung des Bertholdgymnasiums überhaupt mit der, zuweilen doch elitären Atmosphäre überhaupt kompatibel und politisch wünschenswert ist. Ich zumindest hätte früher keine Lust gehabt als Schüler aus dem Freiburger Westen aufs Bertholdgymnasium zu müssen, weil bei mir in der Ecke kein Platz mehr ist und ich bin da sicher auch nicht der einzige.

Da ist die Initiative aus Weingarten für unsere Fraktion um einiges schlüssiger und wünschenswerter. Nur fehlt führ uns leider ein vernünftiger Standort, weshalb wir hier dem entsprechenden Antrag vorerst nicht zustimmen können.

Eine glasklare Sache ist für uns dafür die Errichtung einer weiterführenden Schule im Tuniberg. Der Bedarf ist gegeben, die Bevölkerung fordert die Schule seit Jahren quasi einstimmig und mit dem heutigen Beschluss würde ich mir wünschen, dass sich auch die verkehrstechnische Situation des Tunibergs parallel zum Bau der Schule zum Positiven verändert.

Den Antrag der Grünen zur Offenhaltung der konkreten Schulform werden wir zustimmen. Wir glaube zwar nicht so wirklich an die Realisiserung einer Gemeinschaftsschule an diesem Standort, aber wir finden, dass alle Schulen genügend Platz brauchen, welcher an der alten Tunibergschule nur bedingt vorhanden ist. Den Effekt der Planung mit erweiterten Flächenbedarf nehmen wir daher gerne mit und wünschen uns abschließen, dass der Tuniberg sobald wie möglich, im Idealfall sogar zuerst seine weiterführende Schule bekommt.