Schon 2013 hat der Gemeinderat den grundsätzlichen Neubau einer Eishalle beschlossen. Daraufhin hat die Stadtverwaltung verschiedene Gutachten zur Flächensuche sowie zur Finanzierbarkeit in Auftrag gegeben. Wie aus einer Anfrage der JUPI-Fraktion hervorgeht, gab es schon 2014 ein Gutachten zu einer möglichen Eis- und Multifunktionshalle am Standort Messe. Zu diesem Zeitpunkt konnte durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eine Betriebszulassung der bestehenden Halle bis 2024 erreicht werden. „Für uns ist völlig unklar, warum CDU-Sportbürgermeister Neideck diesen Zeitpuffer nicht nutzte um die Planungen für einen Neubau endgültig auf den Weg zu bringen“, zeigt sich Simon Sumbert verwundert, „teure Gutachten sind über mehr als fünf Jahre wieder in Schubladen verschwunden, weshalb diese nun veraltet sind.“ Während beispielsweise im Kulturbereich jeder Euro zweimal umgedreht wird, wurde hier viel Geld für diverse Gutachten ausgegeben, aus denen keine Maßnahmen erfolgt sind.

Mit Amtsantritt des neuen CDU-Sportbürgermeisters Breiter 2018 hatte dieser in Gesprächen mit dem EHC neue Hoffnungen geweckt. Laut einer Veröffentlichung des Vereins sollte eine Arbeitsgruppe mit Stadtverwaltung und dem Verein gegründet werden, welche andere Stadien in verschiedenen Städten besichtigen und über mögliche Nutzungskonzepte debattieren sollte. „Ob die von Breiter versprochene Arbeitsgruppe eingesetzt wurde ist unklar“, erklärt Simon Sumbert. Aus der Anfrage der JUPI-Fraktion ergeht keine Gründung einer solchen Arbeitsgruppe hervor. So wird erst 2019 eine anscheinend jetzt schon wieder hinfällige Aktualisierung der Kostenschätzung von 2013 vorgenommen. Erst mit den neuerlichen Machbarkeitsstudien aus 2020 scheint das Thema Eishalle wieder ernsthaft angegangen worden zu sein. Seit 2019 liegen die Zuständigkeiten nun auch beim Dezernat V und damit nicht mehr beim Sportdezernat.

„Offensichtlich haben die CDU-geführten Sportdezernate es verpasst, die durch die Betriebsverlängerung gewonnene Zeit optimal für die Planung eines Neubaus zu nutzen“, bilanziert Simon Sumbert. So geht auch aus der Antwort hervor, dass der Standort Messe erst durch den Zuständigkeitswechsel innerhalb der Dezernate 2019 wieder ernsthaft geprüft wurde.

„Im Fazit wurde also viel wertvolle Zeit verschenkt. Statt mit vorhandenen Gutachten nach Lösungsmöglichkeiten für einen Neubau der Eishalle zu suchen, scheinen diese in Schubladen der Sportbürgermeister verschwunden zu sein, bis neuerliche Gutachten nötig wurden“, stellt Sportausschussmitglied Sumbert fest, „der Vorgang in der Verwaltung muss aufgeklärt werden, damit es nicht wieder zu Verschleppungen kommt.“

Die JUPI-Fraktion steht möglichen Investor*innenmodellen für eine Eishalle an der Messe prinzipiell offen gegenüber. Bedingungen sind aber eine gute, einvernehmliche Lösung für die Asylunterkunft St. Christoph, die Einhaltung des Märkte- und Zentrenkonzepts, keine exorbitanten Belastungen des Haushalts in Folgejahren und klare ökologische Verbesserungen gegenüber der alten Halle.